In den letzten Jahren ist Cannabisabhängigkeit zur führenden Diagnose geworden. Für cannabisabhängige Patienten findet eine spezielle Indikationsgruppe statt, die auf dem „CanStop“-Programm des UKE Hamburg und der Universität Schwerin basiert und speziell auf die besondere Problematik der Cannabisabhängigkeit eingeht.
Viele Junioren haben keine vollständige und abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung, hier legen wir großen Wert auf die Unterstützung durch unsere Arbeitstherapie und die Berufsberatung (BORA)
Aus den krankheitsbestimmenden und -begleitenden Faktoren leiten sich einige der für diese Altersgruppe besonders bedeutsamen Therapieziele ab:
Stärkung der Behandlungsmotivation und Förderung der Motivation für über den stationären Behandlungsrahmen hinausgehende Weiter und- Nachbehandlung bzw. Nachsorge
Einsicht in das eigene Abhängigkeitsverhalten und ein Erkennen der Funktionalität des Suchtmittelgebrauchs im Allgemeinen und für jedes verwendete Suchtmittel im Speziellen
Realistische Teilzielplanung des Veränderungsprozesses und Selbsteinschätzung
Stärkung der Abstinenzmotivation und kontinuierliche Abbruch- und Rückfallprävention
Verbesserung der körperlichen Konstitution mit Umgang und Bewältigung von körperlichen Folgeschäden
Bearbeitung von Reifungs- und Entwicklungsdefiziten mit dem Ziel der selbstgesteuerten Nachreifung oder problemadäquaten Kompensation von Entwicklungsdefiziten, mit den Unterzielen: Verbesserung des Selbstbildes, des Selbstwertes, der Affektdifferenzierung und der Frustrationstoleranz sowie den Fähigkeiten, Beziehungen aufzunehmen und Kontakte herzustellen
Entwicklung von Interessen und Freizeitaktivitäten
Die berufliche (Wieder-)Eingliederung in Kooperation mit Arbeitsverwaltung und Reha-Beratung (Beratung, Vermittlung, Umschulung, Eingliederungshilfen)
Klärung des Wohn- und Lebensbereiches
Bearbeitung von Straffähigkeitstendenzen und Klärung aktueller juristischer Probleme
Klärung von Einkommen und Schulden
(Wieder-)Herstellung von tragfähigen sozialen Netzwerken
Antriebs- und Motivationsstörungen sowie ausgeprägte kognitiven Einschränkungen sind Folgen des Konsums. Arbeitstherapie und externen Belastungserprobungen stärken die Grundarbeitsfähigkeiten und die Motivation für eine berufliche Tätigkeit. Individuelles, computergestütztes Hirnleistungstraining verbessert die kognitiven Leistungen. Auch der strukturierte Tagesablauf hat einen hohen Stellenwert, da die Tage der Süchtigen in der Regel nur vom Suchtmittelkonsum geprägt waren. Die Überwindung der eigenen Passivität durch Selbstaktivierung, Vertrauen in Leistungsfähigkeit und Spaß an Freizeitaktivitäten ist das Ziel von Sportangeboten, Freizeitkursen und gemeinsamen Unternehmungen.