Johannesbad Medizin

Fachklinik Holthauser Mühle

Rehabilitationsziele

Unsere Rehabilitationsziele sind den Zielvereinbarungen in der medizinischen Rehabilitation angepasst. Diese gelten als einer der zentralen Bausteine des Behandlungsprozesses und dienen der Motivationssteigerung, Erzeugung von Verbindlichkeit, Förderung positiver Orientierung und dem Auslösen des aktiven Handelns. Sie bilden die Erwartungen und Wünsche der Rehabilitanden ab. Die Rehabilitationsziele sind interdisziplinär, bereichsübergreifend und haben einen hohen Alltagsbezug.

Die übergeordneten Rehabilitationsziele richten sich auf:

  • Wiederherstellung, Erhalt bzw. wesentliche Besserung derGesundheit und Leistungsfähigkeit
  • Vermeidung bleibender sozialer und arbeitsbezogenerFunktionseinschränkungen, der Abhängigkeitserkrankung und psychischer Störungen
  • Befähigung der Betroffenen zum adäquaten, aktiven und selbstbestimmten Umgang mit der Abhängigkeit und anderen Erkrankungen
  • Erhalt der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und eine erfolgreichen Wiedereingliederung in das Berufsleben trotz möglicher Einschränkungen

Spezifische Ziele nach ICF-Klassifikation

Ferner beziehen sich die Rehabilitationsziele auf das „Konzept der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gesundheit und Behinderung werden als Ergebnis gegenseitiger Beeinflussung körperlicher, psychischer und sozialer Faktoren betrachtet. Somit ermöglicht ICF die Berücksichtigung individueller Faktoren, die die Erkrankung und die Genesung beeinflussen.

1. Besserung von Beschwerden auf psycho-sozialer Ebene

  • Aufbau einer stabilen Abstinenzfähigkeit
  • Entwicklung eines Verständnisses für evtl. vorliegende strukturelle Persönlichkeitsstörungen und deren Auswirkungen auf die Lebensgestaltung
  • Entwicklung einer Bindungsfähigkeit und tragfähigen Kontaktgestaltung
  • Stärkung der Ich-Funktionen im Sinne einer Vergrößerung der Frustrationstoleranz, Erhöhung der Konfliktfähigkeit, Gefühlsdifferenzierung und Affekttoleranz, Aufbau der Antizipationsfähigkeit, Differenzierung von Selbst- und Fremdwahrnehmung, flexible Realitätsbewältigungsstrategien und Entwicklung einer angemessenen Lebensgestaltung
  • Über-Ich-Entwicklung im Sinne der Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertfragen des Lebens und einer entsprechenden Unterstützung bei der Entwicklung einer persönlichen Sinngebung
  • Bewältigung biographisch relevanter Ereignisse
  • Klärung und Verbesserung der familiären und partnerschaftlichen Beziehungen
  • Verbesserung oder Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit auf zugrunde liegenden psychischen Leistungen

2. Besserung von Beschwerden auf somatischer Ebene

  • Wiedererlangung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit durchBesserung oder Beseitigung von Suchtfolgekrankheiten und Begleiterkrankungen
  • Reduzierung von Risikoverhalten und Erlernen eines gesunden Lebensstils

3. Zielsetzung auf edukativer Ebene

  • Erlernen von eigenverantwortlichem gesundheitsbewusstem Verhalten
  • Vermittlung eines Krankheitsverständnisses
  • Verbesserung der Stressbewältigung mittels Bewerbungstraining, Arbeitspraktika und weiterer Maßnahmen
  • Verbesserung der beruflichen Integration

4. Ziele auf der Ebene der Aktivitäten und Partizipation

  • Übernahme der Verantwortung und Regelung eigener sozialer Belange in Bezug auf die familiäre und rechtliche Situation, Arbeit, Schulden, Wohnung etc.
  • Zukunftsplanung in Kooperation mit Reha-Beratern, Arbeitsberatern etc.
  • Verbesserung der Grundarbeitsfähigkeiten
  • Steigerung des Leistungsvermögens
  • Wiedererlangung und/oder Sicherung der Erwerbsfähigkeit und/oder Herstellen der Erwerbstätigkeit
  • Berufsfindung und Entwicklung realistischer beruflicher und/oder schulischer Perspektiven
  • Erlernen von lebenspraktischen Fähigkeiten
  • Erhöhung der Freizeitkompetenzen