Liebe Ehemalige,
die schwierigste Wegstrecke aus der Sucht ist oft der Weg bis hin zu dem Tag, an dem man sich eingesteht, dass die Sucht die Kontrolle übernommen hat. Für viele Menschen ist das der Tag, an dem sie beschließen, sich helfen zu lassen. Ingrid Mägel teilt mit uns ihr Gedicht Die Einsicht, in dem Sie Ihren Tag der Umkehr beschreibt.
Vielen herzlichen Dank!
Im Leben muss erst viel geschehen
bevor man zur Besinnung kommt,
auch mir ist es so ergangen
heute sage ich „Gott sei Dank“.
Ob Bier, ob Sekt, ob Schnaps, ob Wein,
alles schüttete ich in mich hinein,
kein Zureden, kein guter Rat
wurde genutzt bis zu jenem Tag.
Ich ging da selbst mit mir ins Gericht
und sagte „So geht es nicht!“
Meinen Mut nahm ich all zusammen,
es hatte ja so gut angefangen.
Ein Mensch, der es Jahre gut gemeint,
den habe ich gerufen, er kam geeilt,
der Groschen war bei mir gefallen,
zur Therapie bin ich gegangen.
Der Teufel Alkohol fängt seine Beute
bei jedem Glas, Ihr lieben Leute.
Heut kann ich sagen „Gut gemacht“,
denn abgefallen ist die Last.
Ingrid Mägel