Unter einer Adipositas versteht man starkes Übergewicht durch übermäßige Zunahme des Fettgewebes im Körper.
Da bei stark übergewichtigen Menschen die körperliche Leistungsfähigkeit in hohem Maße eingeschränkt ist, kann es bereits bei geringen Anstrengungen zu einer Überforderung des Herz-Kreislauf-Systems kommen. Symptome sind ein beschleunigter Puls, Atemnot, starkes Schwitzen und schnelle Erschöpfung.
Die Ursache für Adipositas ist bei Kindern wie bei Erwachsenen fast immer ernährungsbedingt: hohe Kalorienzufuhr durch vermehrtes Essen und zu wenig Bewegung.
Stoffwechselerkrankungen als Ursache einer Adipositas sind sehr selten. Neben falschen Essgewohnheiten können aber auch genetische Ursachen, psychische Probleme sowie Medikamente die Entstehung von Adipositas positiv beeinflussen oder bedingen.
Übergewicht und Adipositas können schwerwiegende Folgen haben, z.B.:
Experten empfehlen zur Beurteilung bei Kindern und Erwachsenen den Body Mass Index (BMI) heranzuziehen. Erwachsene gelten ab einem BMI von 25 als übergewichtig, ab einem BMI von 30 als adipös.
Bei Kindern und Jugendlichen gestaltet sich die Bestimmung schwieriger, da Alter, Geschlecht und Wachstum zu berücksichtigen sind. Die Definition richtet sich daher nach den Perzentilenkurven.
Haben Sie den Verdacht, Ihr Kind könnte übergewichtig sein, ziehen Sie unbedingt einen Arzt hinzu. Ihr Kinder- und Jugendarzt stellt durch sachgerechte Berechnungen und durch Blickdiagnose fest, ob Ihre Befürchtung begründet ist. Durch eine Blutdiagnose kann der Verdacht auf Adipositas bestätigt werden.
Ihr Arzt wird im Falle starken Übergewichts die Ursachen mit Ihnen abklären und körperliche Erkrankungen oder auch seelische Leiden ausschließen. Außerdem wird er die Entstehung möglicher Folgeerkrankungen überwachen.
Die Grundlagen für ausgewogene, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung werden bereits im frühen Kindesalter erworben. Somit ist das Vorleben eines gesunden Lebensstils die beste Prävention gegen Adipositas bei Kindern.
Kinder und Jugendliche, die unter Übergewicht oder Adipositas leiden, brauchen eine langfristige Strategie, keine kurzfristige Diät. Das Ernährungs- und Bewegungsverhalten muss dauerhaft und mit Bedacht umgestellt werden.
Die drei Grundbausteine einer Adipositas-Therapie sind:
Das Therapieprogramm der Johannesbad Fachklinik zur Veränderung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens ist an den Empfehlungen der Fachverbände ausgerichtet.
Nach einer anfänglichen körperlichen Untersuchung und Bewertung aller sozialmedizinisch relevanten Kriterien, wie z. B. die Gewichtsentwicklung in Bezug zum Längenwachstum, und möglicher eingetretener Folgeerkrankungen, wird ein individueller Therapieplan erstellt. Da eine alleinige Veränderung der Ernährung oder der Bewegungsgewohnheiten nicht zu einem langfristigen Erfolg führen, wird im Rahmen des rehabilitativen Verfahrens ein multimodales Programm erstellt, das zahlreiche Aspekte berücksichtigt.
Unter Berücksichtigung der körperlichen und gegebenenfalls seelischen Beeinträchtigungen und den Bedürfnissen und Wünschen unserer Patienten, wir ein individueller Therapieplan mit Therapiezielen definiert. Der Therapieplan besteht aus zahlreichen, aufeinander abgestimmten Therapiebausteinen. Der Erfolg der Behandlung wird während der Rehabilitation wird regelmäßig überprüft. Je nach Verlauf können die gemeinsamen Ziele auch durchaus angepasst werden.
Weltweit steigt die Anzahl der Betroffenen, die an Adipositas oder Übergewicht leiden. Tendenz steigend. Schätzungen zufolge sind in Deutschland aktuell rund 16 Millionen Menschen fettleibig. Starkes Übergewicht vermindert die Lebensqualität und kann schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen.
Mit ärztlicher und therapeutischer Hilfe ist eine dauerhafte Umstellung der Lebensgewohnheiten möglich.