Als eine von drei Kliniken deutschlandweit nimmt die Johannesbad Fachklinik am Forschungsprojekt "FREEMI" der Initiative rehapro teil. Nun sind die ersten zwei Patienten im Zuge des Projektes aufgenommen worden.

Die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland hat bereits vor einiger Zeit als eine von drei Kliniken deutschlandweit den Zuschlag für die Teilnahme an einem durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördertes Forschungsprojekt der Initiative rehapro erhalten. Dieses Forschungsprojekt läuft unter dem Namen FREEMI (Fallmanagement zur Rückkehr in das Erwerbsleben bei EM-Rentenbezug mit Intervallreha) und wird innerhalb der Klinik von den Projektteammitgliedern Chefarzt Dr. Jens Uwe Schneider,  Carina Weber (Ltd.  Psychologin), Antonia Jessen (Psychologin) und Dorothee Beermann (Sozialdienst) begleitet. Mit der Aufnahme der ersten beiden Patienten startet das Projekt nun in seine aktive Phase. 

Das über fünf Jahre laufende Forschungsprojekt, an dem neben den drei teilnehmenden Kliniken auch die DRV Rheinland und die RWTH Aachen beteiligt sind, nimmt Menschen in den Fokus, die aufgrund einer psychischen Erkrankung auf eine Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) angewiesen sind. Betroffene kehren in der Regel nicht in das Erwerbsleben zurück und sind fast immer finanziellen Einbußen und häufig auch gesellschaftlichen sowie sozialen Nachteilen ausgesetzt. 

Das Ziel von FREEMI ist es, die Erwerbsfähigkeit von EM-berenteten Menschen wiederherzustellen, um ihnen auf diese Weise wieder ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und Ihre Lebensqualität signifikant zu verbessern. Dies erfolgt durch eine Kombination von stationären Reha-Intervallen, die sich mit Nachsorgeangeboten und der engen Betreuung durch die DRV Rheinland abwechseln. 

Betroffene werden nach Erhalt ihres EM-Rentenbescheids von einer Reha-Fallmanagerin oder einem Reha-Fallmanager der DRV Rheinland kontaktiert. Dabei wird in Einzelgesprächen ermittelt, ob eine Reha-Leistung von den Betroffenen in Anspruch genommen werden möchte. Ist dies der Fall, kommt die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland ins Spiel und bietet in einem ersten Intervall Reha-Leistungen an, die auf jeden einzelnen Fall individuell zugeschnitten sind. Zwischen diesem ersten Reha-Intervall und dem einige Monate später folgenden zweiten Reha-Intervall werden Leistungen der Reha-Nachsorge (Psy-RENA oder Reha-Sport) genutzt und/oder Erfahrungen in Praktika gesammelt. Die persönliche Reha-Managerin oder der persönliche Reha-Fallmanager unterstützen die Betroffenen in dieser Phase bei allem was ihnen hilft einen gesundheitsförderlichen Lebensstil einzuüben. Auch nach dem zweiten stationären Aufenthalt in einer der drei teilnehmenden Kliniken folgen weitere Reha-Nachsorgeleistungen und es werden ggf. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben angeregt. Im individuellen Bedarfsfall kann auch ein drittes Reha-Intervall integriert werden.

Die wissenschaftliche Begleitung der RWTH Aachen dient durch Evaluation auf dem Forschungsgebiet der Gesundheitspsychologie dazu, Erkenntnisse hinsichtlich der gesetzlichen Weiterentwicklung als auch der Umsetzung zu gewinnen.