Die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland setzt seit Kurzem bei der psychologischen Diagnostik auf das digitale Wiener Testsystem. Hiermit können objektive Daten zur kognitiven Leistungsfähigkeit unserer Patientinnen und Patienten erhoben werden. Bisher erfolgten diese Diagnostiktests klassisch mit Papier und Bleistift. Das bedeutete einen enormen Zeit- und Materialaufwand und barg zusätzlich noch die Gefahr, dass die Tests einer gewissen Subjektivität unterlagen.
Das Wiener Testsystem, dass bei uns an zwei PCs verwendet werden kann, führt die Patientinnen und Patienten mit ausführlichen Beschreibungen durch die verschiedenen Aufgaben. Dadurch können die Tests nicht mehr durch individuelle Erklärungen der Aufgaben durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beeinflusst werden.
Bei den Aufgaben werden die Fähigkeiten aus den Bereichen:
- Aufmerksamkeit
- geteilte Aufmerksamkeit
- Verarbeitungsgeschwindigkeit
- Langzeitgedächtnis
- Lernfähigkeit
- kognitive Flexibilität
- Planungsfähigkeit
- Arbeitsgedächtnis
- Subjektive kognitive Leistungsfähigkeit
getestet und vom PC ausgewertet. Die behandelnde Therapeutin oder der behandelnde Therapeut erhält direkt nach Abschlusses des Tests eine vollständige Auswertung der Eingaben. Durch die Schnittstelle mit unserer Patientenverwaltungssoftware PATFAK werden die Ergebnisse direkt dorthin übertragen und steht dann mit wenigen Klicks dem Behandlungsteam zur Verfügung. Dies spart eine Menge Zeit und schließt Fehlauswertungen und manuelle Übertragungsfehler aus.
Die Tests können zwischen einigen Minuten bis 1,5 Stunden dauern, je nachdem wie umfangreich und in wie vielen Bereichen die Patientinnen und Patienten untersucht werden sollen.
Das Wiener Testsystem eignet sich auch zur Beschwerdevalidierung und gibt in Kombination mit der ohnehin standardmäßig eingesetzten psychologischen Beschwerdevalidierung ein Bild über die Authentizität der geschilderten Beschwerden und Hinweise auf mögliche negative Antwortverzerrungen.
Durch die gleichzeitige Anschaffung der Trainingssoftware CogniPlus, können auf spielerische Weise am PC an den kognitiven "Baustellen" gearbeitet und durch verschiedene Übungsaufgaben verbessert werden. Der durch das Wiener Testmodell ermittelte Trainingsbedarf kann an den zwei weiteren PC-Arbeitsplätzen eigenständig und ohne zwingende Anwesenheit einer Therapeutin oder eines Therapeuten spielend gedeckt werden. Hierbei wird der Trainingsfortschritt von Sitzung zu Sitzung gespeichert und motiviert die Anwenderinnen und Anwender zusätzlich sich stetig zu verbessern und neue Level zu erreichen.
Die Investitionen für die Soft- und Hardware befinden sich im mittleren fünfstelligen Bereich, aber stellen einen weiteren wichtigen Baustein der fortschreitenden Digitalisierung der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland dar.