Adaption

Im Zentrum unserer Adaptionseinrichtungen steht die Eingliederung in das Arbeitsleben und die Teilnahme an wichtigen familiären und gesellschaftlichen Bezügen.

Therapie

Phase 1: Einleben

Diese Phase ist so kurz wie möglich gehalten und dauert in der Regel nur wenige Tage. In dieser Zeit findet die Aufnahmeuntersuchung statt und Sie beginnen mit Ihrem Therapeuten, auf Basis der Ergebnisse der Entwöhnungsbehandlung, eine erste Planung Ihrer nächsten Schritte. Sie sind vom ersten Tag in das Basisprogramm eingebunden. Da der Schwerpunkt der Adaption auf die Integration in Ihr neues berufliches und privates Umfeld liegt, wird das Basis-Programm in Frequenz und Intensität Ihrem individuellen Behandlungsplan angepasst. Zu dem Basisprogramm gehören folgende Angebote:

  • Einzelpsychotherapie
  • Gruppenpsychotherapie
  • Bilanzierungs- und Planungsgruppe 
  • Rückfallprophylaxe-, Selbstsicherheitstraining- und Skills-Trainingsgruppe 
  • Entspannungsverfahren 
  • Psychoedukation („Gesundheitsbildung“, Ernährung, Hauswirtschaft) 
  • Sport- und Bewegungstherapie, Wirbelsäulengymnastik 
  • Rekreationstherapie

Phase 2: Diagnostik, Bedarfsermittlung, Teilhabeplan

Schwerpunkte der Phase 2 (Dauer wenige Tage) sind die Bestimmung des erwerbsbezogenen Rehabilitationsbedarfs und die Planung der konkreten diesbezüglichen Behandlungsmaßnahmen. Ein individueller Teilhabeplan wird aufgestellt. Es soll geklärt werden, in welchen Berufsfeldern Sie, unter besonderer Berücksichtigung Ihrer körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit, vorhandener Aktivitäts- und Teilhabeeinschränkungen sowie Ihrer beruflichen Kenntnisse und Kompetenzen und Ihrer Neigungen, eingesetzt werden können. Dazu findet eine arbeitsmedizinische und eine arbeitspsychologische Befundung sowie eine Praxiserprobung statt. Auf Basis dieser Ergebnisse besprechen wir mit Ihnen, welcher Adaptions-Bedarfs-Gruppe (ABG) Sie zugeordnet werden. Je nach Zuordnung bewerben Sie sich gleich auf einen Praktikumsplatz oder erhalten Ihrem Bedarf entsprechend Förderungen.

Phase 3: Trainingsphase

Die Phase 3 verläuft, je nach individuellem Bedarf, sehr unterschiedlich und dauert in der Regel mehrere Wochen. Das Basisprogramm wird dem individuellen Bedarf und den vereinbarten Trainingsmaßnahmen angepasst, z. B. bei ganztägigen externen Arbeitserprobungen oder Praktika. 

In der ABG 1 können Sie auf einen erlernten Beruf oder eine Tätigkeit, die Sie langjährig ausgeübt haben, zurückblicken und erfüllen die Voraussetzungen, wieder in diesem Berufsfeld arbeiten zu können. 

In der ABG 2 haben Sie ebenfalls eine große Berufserfahrung und schon langjährig gearbeitet, können aber aus unterschiedlichsten individuellen Gründen nicht mehr in diesem Beruf arbeiten und möchten sich jetzt neu orientieren. Sie haben dann die Möglichkeit, im CEPRA (Cerebrale praxisnahe Arbeitserprobung) Ihre Ressourcen zu testen und sich in Ihrer Eignung für verschiedene Berufe auszuprobieren, bevor Sie sich entscheiden, in welchem Bereich Sie zukünftig arbeiten wollen.

In der ABG 3 haben Sie in Ihrer beruflichen Sozialisation noch nicht die Möglichkeit gehabt, richtig „Fuß“ zu fassen und dementsprechend nur wenig oder keine Berufserfahrung. Sie werden sicherlich eine individuelle Unterstützung benötigen, um in ein zukünftiges Arbeitsfeld zu finden. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Berufsorientierung und den ersten erfolgreichen Schritten in Ihr Berufsleben.

Phase 4: Entlassvorbereitung und Entlassmanagement

Schwerpunkt der Phase 4 in der Adaption ist die Vorbereitung auf die Zeit nach Beendigung der medizinischen Rehabilitation und des Transfers des Erlernten und Erreichten in das selbständig geführte Alltagsleben. Dies umfasst im Wesentlichen die Unterstützung des Rehabilitanden bei

  • der Wohnungssuche 
  • der indikationsgeleiteten Beantragung weiterführender Maßnahmen des Jobcenters oder Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben 
  • der Arbeitsplatzsuche 
  • der Nachsorgeplanung inklusive Selbsthilfe 
  • der Planung von Freizeitaktivitäten 

Phase 4 kann, im Gegensatz zu den zuletzt beschriebenen Phasen 1 bis 3, zeitlich nicht eindeutig von den anderen Phasen abgegrenzt werden. Z. B. beginnt der Adaptant unmittelbar nach seiner Entscheidung, in welcher Region er nach Beendigung der Adaption leben möchte, mit der Wohnungssuche. 

Für Rehabilitanden, die frühzeitig eine Wohnung und einen Arbeitsplatz finden, ist in Absprache mit dem zuständigen Kostenträger eine teilstationäre Entlass-Phase möglich.

Medizinische Versorgung

Die Aufgabe des Arztes in der medizinischen Rehabilitation der Phase 2 Ihrer Entwöhnungsbehandlung (der Adaption), ist die Mitwirkung bei der Erstellung des Rehabilitationsplans (Teilhabeplan) sowie der Steuerung des Rehabilitationsprozesses mit allen Implikationen. 

Die medizinische Versorgung hat aber auch das Ziel, den Übergang in das von Ihnen gewählte Leben mit einem neuen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Deswegen stellt die Betreuung in der Adaption auch eine Hilfe in der Zeit des Übergangs dar. 

Einmal wöchentlich wird eine ärztliche Sprechstunde angeboten. Zur Diagnostik und Behandlung interkurrenter Erkrankungen kooperiert die Adaption mit einem Facharzt für Allgemeinmedizin, von wo aus der Patient bei Bedarf zu Fachärzten überwiesen werden kann.

Unsere Einrichtung für Adaption

Johannesbad Adaption Dortmund

Die Johannesbad Adaption Dortmund bietet in enger Kooperation mit dem Berufsförderwerk Dortmund (BFW) bis zu 32 Personen mit Suchterkrankungen eine medizinische Rehabilitation (Adaption) mit dem Schwerpunkt: Förderung der beruflichen Teilhabe.