Johannesbad Medizin

Fachklinik Hochsauerland

Die Geschichten unserer Patientinnen und Patienten

Willkommen auf unserer neuen Seite für Patientengeschichten aus der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland! Hier geben wir Ihnen Einblicke in die persönlichen Erfahrungen und Lebenswege unserer Patientinnen und Patienten während ihrer Reha bei uns. Diese authentischen Erfahrungsberichte zeigen, wie unsere medizinischen und therapeutischen Ansätze Menschen auf ihrem Weg zur Genesung unterstützt haben oder auch wie es unseren Gästen abseits der Therapieeinheiten erging. Wir werden hier immer mal wieder neue Geschichten veröffentlichen - also schauen Sie gerne regelmäßig rein!

Wenn aus Zufall Liebe wird: Ilona T. fand in der Klinik ihren Partner fürs Leben

Manche Geschichten klingen wie aus einem Liebesroman – so auch die von Ilona T. und ihrem Mann. Vor sechs Jahren begann ihre Reise an einem Ort, wo man die große Liebe nicht unbedingt erwarten würde: in der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland. Was mit Vorurteilen und einer gehörigen Portion Skepsis begann, entwickelte sich zu einer Partnerschaft, die bis heute hält. „Gott, was für ein Proll“, dachte sich Ilona als sie ihren damaligen Mitpatienten zum ersten Mal sah. Es war alles andere als Liebe auf den ersten Blick, und sie hätte wohl nie geglaubt, dass dieser Mann einmal ihr Leben verändern würde. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Bei einer zufälligen Berührung gegen Ende ihres Aufenthalts in der Klinik passierte etwas Unerwartetes. „Diese erste Berührung, hatte eigentlich den Ausschlag gegeben“, erzählt sie heute. Es war der Moment, in dem aus Vorurteilen Interesse und schließlich Zuneigung wurde. Nach der Entlassung aus der Klinik gingen beide zunächst wieder getrennte Wege. Doch Ilona ließ das Gefühl nicht los, dass da mehr sein könnte. Mit einer kleinen, aber cleveren Geste – sie schickte ihm ein Tattoo-Magazin in die Klinik in der er damals noch ein paar Tage länger war als sie – suchte sie den Kontakt. „Mal gucken, was passiert“, dachte sie sich. Was passierte, war der Beginn einer Fernbeziehung, die allerdings nicht lange andauerte. Bereits zwei Monate später zog sie zu ihm. „Ich habe einfach gespürt, dass es richtig ist“, erzählt sie. Ein mutiger Schritt, der sich als genau richtig herausstellte: Heute sind die beiden seit fünfeinhalb Jahren glücklich verheiratet. Das Besondere an ihrer Beziehung ist, dass sie auf einer gemeinsamen Erfahrung basiert. Während ihrer Zeit in der Klinik machten beide schwierige Phasen durch – sie eine Trauma-Therapie, er eine Therapie wegen Angststörungen. Diese Erfahrung verbindet und hat ihnen eine Basis gegeben, die stärker ist als die meisten. „Wir ergänzen uns da ganz gut. Da, wo er seine Probleme hat, kann ich ihm helfen, und umgekehrt“, sagt Ilona. Diese Offenheit und gegenseitige Unterstützung sind der Schlüssel zu ihrem Glück. Probleme in ihrer Beziehung? Fehlanzeige. „Bis jetzt haben wir noch keine negativen Aspekte gefunden.“ Ein besonderer Ort, der für beide eine große Bedeutung hat, ist die Buchhagenkapelle in Bad Fredeburg. Hierher kehren sie regelmäßig zurück, um in Erinnerungen zu schwelgen und ihre Liebe zu feiern. Es ist ein Ort der Ruhe und der Verbundenheit, der ihre Beziehung widerspiegelt. Ihr gemeinsames Ziel klingt fast bescheiden, ist aber umso bedeutungsvoller: „Einfach glücklich zusammen sein“, sagt Ilona. Und das tun sie. Ihre Geschichte zeigt, dass die Liebe oft genau dann kommt, wenn man sie am wenigsten erwartet – und dass sie auch unter den ungewöhnlichsten Umständen ihren Anfang nehmen kann. In der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland fand Ilona nicht nur Linderung für ihre seelischen Wunden, sondern auch den Mann ihres Lebens.

Lebensmut mit 90: Karl-Heinz W.s bewegende Geschichte

In der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland wurde Ende November 2024 ein besonderer Geburtstag gefeiert – der 90. von Karl W. Und es sollte ein Tag werden, den er nie vergessen würde. Eigentlich hatte Karl-Heinz W. geplant, den Tag ruhig zu verbringen, vielleicht ein paar Telefonate mit seiner Familie zu führen. Doch was dann geschah, übertraf seine kühnsten Vorstellungen.Ungefähr 150 Mitpatient:innen und Mitarbeiter:innen der Klinik überraschten ihn beim Frühstück im großen Speisesaal mit einem spontanen Geburtstagsständchen. Es gab herzliche Glückwünsche, kleine Geschenke und strahlende Gesichter – alles völlig unerwartet. Karl-Heinz W. war überwältigt. „Es fühlte sich an wie eine Ehrung bei den Olympischen Spielen – von tausenden jubelnden Menschen umgeben“, erzählte er später sichtlich gerührt. Dieser Moment, mitten in einer für ihn so schweren Zeit, war für Karl-Heinz W. ein Symbol dafür, dass Gemeinschaft und Herzlichkeit selbst in den dunkelsten Stunden Licht bringen können. "Die ganze Aktion hat kein einzelner organisiert, sondern es schien sich auf den Klinikfluren herumgesprochen zu haben, dass ich an dem Tag 90 werden würde. Plötzlich standen alle und haben für mich gesungen. Ich habe noch so viele Menschen an einem Tag umarmt. Von den Mitpatienten, über die Küchenmitarbeiter bis zum Chefarzt."Doch das er nochmal so einen Tag des puren Glücks erleben wurde, konnte er sich vor zwei Jahren beim besten Willen nicht vorstellen. Der Verlust seiner Frau, die er zehn Jahre lang mit Hingabe gepflegt hatte, hatte ihn tief getroffen. Sie litt an Demenz, und die letzten Monate ihres Lebens waren geprägt von Krankenhausaufenthalten, schweren Verletzungen und schließlich einer Corona-Infektion. Trotz all seiner Bemühungen konnte Karl-Heinz W. sie nicht vor diesem Leid schützen – ein Gefühl, das ihn über Monate hinweg nicht losließ. „Das, was ich durchgemacht habe, hält kein Mensch aus“, erzählt er.Nach ihrem Tod fühlte sich Karl-Heinz W. leer und orientierungslos. Doch durch Hilfe der AOK und einer ambulanten Psychologin an seinem Wohnort fand er Hilfe und schließlich den Weg in unsere Klinik. Gemeinsam mit dem Team der Johannesbad Fachklinik Hochsauerland gab er Karl-Heinz W. nicht nur neue Perspektiven, sondern auch die Zuversicht, dass es möglich ist, das Leben wieder positiv zu sehen.Karl-Heinz W. spricht voller Anerkennung über die Menschen, die ihm in der Klinik begegnet sind. „Egal ob meine Ärztin, das Therapeutenteam oder die Damen vom Reinigungsteam – sie alle haben mir das Gefühl gegeben, wertvoll zu sein.“ Besonders die Gespräche mit seinem Bezugspsychologen Herrn Schulte-Frankenfeld waren für ihn ein Anker in dieser schwierigen Zeit.Dabei hat Karl-Heinz W. selbst eine beeindruckende Geschichte zu erzählen. Nach seiner Schlosserlehre in Bayern zog er ins Ruhrgebiet, wo er an großen Bauprojekten wie dem Dortmunder Fernsehturm und der Elektrifizierung der Bundesbahn beteiligt war. Mit Stolz blickt er auf diese Erfolge zurück, doch es ist sein Lebensmut, der ihn heute auszeichnet.Am Ende seines Aufenthalts in der Klinik sagt Karl-Heinz W., er sei bereit, nach Hause zurückzukehren. Mit den Strategien, die er in der Reha erlernt hat, möchte er sein Leben wieder aktiv gestalten. Die Wärme und Unterstützung, die er in der Klinik erfahren hat, haben ihm gezeigt, dass selbst nach den schwersten Schicksalsschlägen ein Neubeginn möglich ist.Karl-Heinz W.s Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur mit professioneller Hilfe zu unterstützen, sondern ihnen auch echte Menschlichkeit und Gemeinschaft zu schenken. Sein Geburtstag in der Klinik war mehr als nur eine Feier – es war ein Moment, der ihm die Kraft gab, wieder nach vorne zu schauen und der sicherlich nicht nur bei ihm Gänsehaut ausgelöst hat.