Künstliche Gelenke – sogenannte Endoprothesen werden als Ersatz für ein geschädigtes natürliches Gelenk in den Körper eingesetzt. Für fast alle Gelenke der Extremitäten stehen Endoprothesen zur Verfügung. Am häufigsten werden in Deutschland künstliche Hüft- und Kniegelenke implantiert. Auch bei der Behandlung geschädigter Schulter-, Sprung- oder Ellenbogengelenke werden Endoprothesen verwendet.
Die häufigste Ursache für einen notwendigen Gelenkersatz ist eine Arthroseerkrankung. Dabei handelt es sich um eine irreparable Verschleißerkrankung der Gelenke, die sich überwiegend im fortgeschrittenen Alter bemerkbar macht. Sind die Gelenke so geschädigt, dass die Bewegung erheblich eingeschränkt ist und Betroffene unter starken Schmerzen leiden, ist der Einsatz eines künstlichen Gelenks häufig die letzte Behandlungsmöglichkeit. Dabei sollte die konservative Behandlung mittels medikamentöser und krankengymnastischer Möglichkeiten ausgeschöpft sein. Auch bei Menschen unter 60 Jahren können bereits Abnutzungserscheinungen der Gelenke auftreten.
Ein weiteres Risiko sind Unfall- und Verletzungsfolgen an Gelenken, die zu einer Endoprothesen-Operation führen können.
Der Zeitpunkt für einen Gelenkersatz richtet sich individuell nach der betroffenen Person und deren Krankheitsgeschichte. Der Verschleiß eines Gelenks ist im Prinzip ein üblicher Prozess, von dem jeder Mensch betroffen ist. Mit steigendem Alter kann jedoch die Gelenkabnutzung sehr stark ausgeprägt sein. Die von den Betroffenen wahrgenommenen Schmerzen und der jeweilige Leidensdruck können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Während bei einer Gruppe von Patientinnen und Patienten ein Befund mit fortgeschrittener Arthrose für unerträgliche Schmerzen sorgt, haben andere mit gleichem Befund kaum Probleme. Ein künstliches Gelenk kann bei starkem Leidensdruck die beste Therapie sein, um Menschen die verloren gegangene Beweglichkeit und Lebensqualität wiederzubringen.
Künstliche Gelenke sollen im Schnitt 10 bis 15 Jahre halten und im Alltag sowie beim Sport belastbar sein. Ist die Endoprothese dann abgenutzt oder lockert sie sich, wird eine Folgeoperation notwendig. Aus diesem Grund wird ein Gelenkersatz bei jüngeren Patientinnen und Patienten unter strengeren Voraussetzungen vorgenommen.
Die Rehabilitation hat das Ziel, Betroffene nach dem Einsetzen eines Gelenkersatzes wieder zu mobilisieren und sie auf die Rückkehr in das häusliche Umfeld und/oder zum Arbeitsplatz vorzubereiten. Zum Einsatz kommen physiotherapeutische Übungen, die die Beweglichkeit fördern. Somit werden Tätigkeiten, die vorher aufgrund akuter Schmerzen nicht möglich waren, wieder Teil der alltäglichen Bewegung.
Schulungen und Beratungen zur gesunden Lebensführung und zum Umgang mit dem künstlichen Gelenk, wie z. B. zur gelenkschonenden Bewegungsweise, bereiten auf ein Leben mit Endoprothese vor.
Um einen nachhaltigen Therapieerfolg zu erreichen, ist das aktive Mitwirken der Patientinnen und Patienten unabdingbar.
Unsere erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten vermitteln zudem hilfreiche Anleitungen für Eigenübungen, die im Alltag nach der Rehabilitation angewandt werden können.