Atemwegserkrankungen

In unseren Johannesbad Kliniken bieten wir im Rahmen der Kinder- und Jugend-Rehabilitation und Eltern-Kind-Vorsorgemaßnahmen Behandlungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Was versteht man unter einer Atemwegserkrankung?

Die Atemwege dienen dazu, über die Ein- und Ausatmung Luft bis zu den Lungenbläschen zu transportieren, wo das Blut mit dem Sauerstoff angereichert wird. Wir unterscheiden die oberen Atemwege (Nase, Rachen, obere Luftröhre bis zum Kehlkopf) und die unteren Atemwege (übrige Luftröhre, Bronchien, Bronchiolen und Lungenbläschen).

Im Bereich der oberen Atemwege stehen bei Kindern und Jugendlichen akute Infektionen im Vordergrund, etwa ab dem Schulalter bestehen auch häufiger allergische Beschwerden mit Heuschnupfenbeschwerden beispielsweise bei Pollenallergien.

Sind die unteren Atemwege betroffen, kommt es neben akuten Bronchitis-Erkrankungen oft auch zu chronisch entzündlichen Erkrankungen wie beim Asthma bronchiale.

Welche Symptome treten bei einer Atemwegserkrankung auf?

Zu den klassischen Symptomen von Atemwegserkrankungen zählen:

  • Wiederholte Infekte der oberen Atemwege (Mandel-, Mittelohr-, Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Fieber
  • Heuschnupfen
  • Kratzen im Hals
  • dauernde Heiserkeit
  • Schmerzen im Brust- oder Halsbereich
  • Husten
  • Abhusten von Schleim (Auswurf)
  • Wiederholte (obstruktive) Bronchitis
  • Asthma bronchiale
  • Beschwerden beim Atmen, kann bis hin zur Atemnot führen
  • Eingeschränkte körperliche Belastbarkeit
  • Gehäufte Lungenentzündungen
  • Fehlbildungen der Lunge, Ziliendyskinesie (Kartagener Syndrom)

Welche Ursachen und Risiken haben Atemwegserkrankungen?

Bei den akuten Infektionen im Bereich der Atemwege ist der Grund zumeist Kontakt zu einem Krankheitserreger, den das Immunsystem noch nicht kennt. In gut 90% der Fälle handelt es sich hierbei um Virusinfektionen. Bei Kindern treten besonders in den ersten 5 – 6 Jahren viele Infekte auf, da das Immunsystem bei der Geburt noch keinen einzigen Krankheitserreger kennt. Ein häufiges Beispiel ist die Infektanfälligkeit des Kleinkindes mit 10 und mehr Infekten im Jahr.

Bei den allergischen Beschwerden hat das Immunsystem irrtümlich gelernt, auf relativ normale Dinge aus der Umgebung überempfindlich, allergisch zu reagieren. Bei Kontakt zu dem Allergen kommt es zu einer akuten Entzündungs- und Abwehrreaktion. Häufige Auslöser sind Pollen, Hausstaubmilbenkot und die individuell gehaltenen Haustiere. Typische Beschwerden dieser Ursache sind Heuschnupfenbeschwerden im Bereich der Augen und Nase.

Die Ursache der chronischen Beschwerden ist meist eine beständige Entzündungsreaktion im Bereich der Atemwegsschleimhaut. In Folge dieser Entzündung reagiert die Schleimhaut überempfindlich auf viele Faktoren wie Kälte, körperliche Anstrengung, Allergieauslöser oder Stress. Dies ist beispielsweise beim Asthma bronchiale und der sogenannten bronchialen Überempfindlichkeit der Fall.

Weitere Ursachen für Beschwerden im Bereich der Atemwege können Stoffwechseldefekte (wie bei der Mukoviszidose), eine Funktionsstörung der Schleimhautreinigung (wie bei der Ziliendyskenesie) oder des Immunsystems (bei Antikörpermangelsyndromen) eine chronische Schleimhautschädigung (wie bei der COPD) oder Fehlbildungen der Atemwege sein.

Bei den obstruktiven Formen verengen sich meist die Atemwege oder verlagern sich. Die Folge ist, dass die Lunge sich überbläht und es zu einem sogenannten Emphysem kommt. Dies trifft auf folgende Atemwegserkrankungen zu:

  • chronische Bronchitis
  • COPD (chronisch obstruktive Bronchitis)
  • Asthma
  • Mukoviszidose

Restriktive Erkrankungen der Atemwege führen dazu, dass der Brustkorb und die Lunge sich nicht mehr uneingeschränkt dehnen können. So wird in der Folge die Lungenfunktion erheblich beeinträchtigt. Zu den restriktiven Atemwegserkrankungen zählen:

  • Lungenödem
  • neuromuskuläre Krankheiten
  • Deformationen des Thorax, ausgelöst durch Trauma oder Knochenkrankheiten

Wie wird eine Atemwegserkrankung festgestellt? Untersuchung und Diagnose

Zur Diagnose von Atemwegserkrankungen dienen je nach Alter und Erkrankungsverlauf verschiedene Untersuchungen und Verfahren.

Zunächst wird Ihr Arzt in einem persönlichen Gespräch Ihre Krankheitsgeschichte oder die Ihres Kindes aufnehmen und dokumentieren, Symptome sowie persönliche Lebensumstände (Nikotinkonsum in der Familie, Beruf, besondere Belastungen) abfragen.

In der Regel folgen eine körperliche Untersuchung, eventuell eine Labordiagnostik sowie eine Lungenfunktionsanalyse in Form einer Spiroergometrie, die zur Testung der körperlichen Belastbarkeit dient, und/oder inhalative Provokationstests.

Weitere Erkenntnisse können eine Blutgasanalyse, bildgebende Verfahren wie das Röntgen der Lungen Lungenröntgen und eine Computertomografie (CT) sowie eine Magnetresonanztomagrafie (MRT) liefern.

Bei Beantragung einer Rehabilitation oder Kur sollte die Diagnostik abgeschlossen sein (Allergietestung, Lungenfunktionsdiagnostik, Ausschluss anderer Erkrankungen/Ursachen).

Kann eine Atemwegserkrankung geheilt werden? Prävention und Therapie

Die erfolgreiche Behandlung von Atemwegserkrankungen ist stark abhängig von der Erkrankung, dem Schweregrad, dem individuellen Verlauf und den jeweiligen Einflussfaktoren. Grundsätzlich gibt es aber einige Therapien, die für die meisten Patientinnen und Patienten, unabhängig vom Alter, hilfreich sind:

Sporttherapie

Durch den Sport wird die Muskulatur, insbesondere die Atemmuskulatur, trainiert und dadurch die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert. Während der körperlichen Aktivität, die im besten Falle im Freien durchgeführt wird, vertieft sich die Atmung. Die Durchblutung der Lunge und des gesamten Körpers wird intensiviert. So werden Regenerationsvorgänge beschleunigt und der Abtransport von Schleim aus den Atemwegen wird gefördert. Beim Asthmasport wird zudem die Wahrnehmung für die Atmung verbessert, oft unterstützt durch Peakflow – Messungen vor, während und nach dem Asthmasport.

Physiotherapie

  • Atemtherapie zur Verbesserung der Atemzugtiefe
  • Abtransport von Schleim durch Förderung der Sekretmobilisation
  • Steigerung der körperlichen Belastbarkeit
  • Förderung von Koordination und Bewegungsfreude
  • Verbesserung der Körperhaltung

 

Klimatherapie

Unter dem naturheilkundlichen Gesichtspunkt stellen Sonne, Wind und Meer natürliche Reize dar, die die körpereigene Fähigkeit zur Gesundheitsstabilisierung aktivieren können. Die Klimatherapie ist somit ein wesentlicher begleitender Bestandteil in der rehabilitativen Behandlung beim Asthma bronchiale.

Psychologische Betreuung bei Atemwegserkrankungen

Im Rahmen einer psychologischen Betreuung dienen Gruppen- und Einzelgespräche dazu, das Krankheitsverständnis und die Akzeptanz der chronischen Erkrankung zu verbessern. Belastungsfaktoren werden analysiert und Bewältigungsstrategien erarbeitet.

Medikamentöse Therapie der Atemwegserkrankungen

Bei den meisten akuten Erkrankungen sind Inhalationen von Salzlösungen in teils unterschiedlichen Konzentrationen hilfreich. Medikamente können zusätzlich eingesetzt werden, um Schleim zu lösen, verkrampfte Bronchialmuskeln zu erweitern und andere Symptome abzuschwächen.

Chronische Erkrankungen der Atemwege erfordern häufig zumindest zeitweise eine Langzeittherapie mit Medikamenten zum Inhalieren oder Einnehmen. Oft handelt es sich hierbei um entzündungshemmende Medikamente oder Wirkstoffe, die die Bronchien erweitern.

Krankheitsverlauf und Prognose bei Atemwegserkrankungen

Chronische Atemwegserkrankungen können im Krankheitsverlauf zu bleibenden Herz- und Lungenschäden führen. Umso wichtiger ist es, den eigenen Lebensstil anzupassen, z.B. auf Rauchen zu verzichten und sich gesund und ausgewogen zu ernähren, und sich in dauerhafte ärztliche Behandlung zu begeben. Nur mit einer konsequent durchgeführten, ärztlich begleiteten Therapie können die Beschwerden dauerhaft gemindert werden.

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist es sehr wichtig, möglichst früh die nötigen Therapien einzuleiten. Bei einigen chronischen Atemwegserkrankungen bestehen Chancen, sie durch kontinuierliche Behandlung bis zur Pubertät auszuheilen.

Unsere Kliniken für Atemwegserkrankungen

Johannesbad Fachklinik Klaus Störtebeker Ostseestrand Eltern-Kind-Vorsorge

Die Johannesbad Fachklinik Klaus Störtebeker Ostseestrand hat sich auf Eltern-Kind-Vorsorgemaßnahmen spezialisiert und bietet in diesem Rahmen Therapien und Behandlungen von Eltern und gegebenenfalls auch deren Kindern an.

Johannesbad Klinik Königshof

Die Johannesbad Klinik in Lechbruck am Oberen Lechsee bietet Ihnen im Rahmen von Eltern-Kind-Vorsorgemaßnahmen und Familienkuren die Möglichkeit zur Erholung und Prävention.

Johannesbad Fachklinik Klaus Störtebeker Ostseestrand, Kinder- und Jugend-Rehabilitation

In unserer Johannesbad Fachklinik für Kinder und Jugendliche bieten wir Rehabilitation für 0 bis 18-Jährige, mit oder ohne Begleitperson. Unsere individuell abgestimmten und ganzheitlichen Therapien beziehen die heilsamen Kräfte der frischen Meeresluft mit ein.