Zur feierlichen Unterzeichnung eines neuen Kooperationsvertrages mit regionalen Behörden, Kliniken und Suchtberatungstellen reisten unsere Klinikleiterin Susanne Halhuber, Chefarzt Dr. Bogdan Alin Caba und Romy Friederici (Öffentlichkeitsarbeit) gestern nach Olsberg.

Arbeitslosigkeit stellt ein großes Problem für Menschen mit Sucht- und psychischen Erkrankungen dar, da ihnen ohne Arbeit oft Struktur und Sinn im Alltag fehlen. Diese sind wiederum für ein suchtmittelfreies Leben sehr wichtig. Eine mangelnde Integration in das Berufsleben gefährdet den Erfolg von Suchthilfe- und Klinikmaßnahmen. Auf der anderen Seite stehen Vermittler:innen des Jobcenters in Olsberg häufig vor dem Dilemma, dass psychische Probleme und/oder Suchtprobleme zu Hemmnissen auf beiden Seiten führen und sich der Umgang damit nur schwer in die Arbeitsvermittlung einbeziehen lässt. Es handelt sich also um einen Teufelskreis, aus dem es auszubrechen gilt.

Durch einen am 8. März zwischen unserer Johannesbad Fachklinik Fredeburg, dem Jobcenter in Olsberg sowie der Stadt Olsberg unterzeichneten Kooperationsvertrags soll es arbeitsmotivierten Klient:innen ermöglicht werden, adäquate Unterstützung bei ihrem Wunsch in das Arbeitsleben und andere soziale Bereiche zurückzufinden zu erhalten. Zusammen mit den weiteren Kooperationspartnern (LWL Kliniken in Marsberg und Warstein, Sucht- und Drogenberatung des Caritas Verbandes Brilon e.V., Sozialpsychiatrischer Dienst des Hochsauerlandkreises und Caritas Werkstätten St. Martin) wird ein Beratungsgeflecht erstellt und auch ein stationäres oder teilstationäres Hilfsangebot für betroffene Klient:innen ermöglicht. 

Die Idee für diese Kooperation entstand bei einem Fortbildungsangebot an das Jobcenter Olsberg durch unsere Klinik. Bei der Fortbildung, das durch unsere aktuelle Kollegin Romy Friederici und unseren ehemaligen Kollegen Heinz-Willi Lahme geleitet wurde, kamen die beiden mit dem Jobcenter-Team und Martin Schörmann, der im Fallmanagement bei der Agentur tätig ist, in die Diskussion. Hierbei entstand die Idee für eine Einrichtungsübergreifende Kooperation zum Wohle betroffener Langzeitarbeitsloser. 

Durch regelmäßigen Austausch der involvierten Fachleute aus den kooperierenden Einrichtungen sollen für die Betroffenen individuelle Lösungsmöglichkeiten identifiziert werden. Außerdem sieht die Kooperationsvereinbarung auch vor, dass die Mitarbeiter:innen und Mitarbeiter der unterschiedlichen Einrichtungen sich gegenseitig fortbilden und von der jeweiligen Expertise nachhaltig profitieren. 

Das Projekt ist zunächst einmal für die Laufzeit von zwei Jahren angelegt. Bis dahin sollen Erfahrungen und Daten gesammelt werden und dann gemeinsam entschieden werden, wie es mit dem Projekt weiter geht.