Vergangene Woche hatten wir in der Johannesbad Fachklinik Fredeburg zwei erfahrene Suchtberaterinnen als Hospitantinnen zu Besuch. Nach der spannenden Woche, haben die beiden sich Zeit genommen, um von ihren Eindrücken zu berichten.

Vergangenen Donnerstag traf sich unsere Kollegin Romy Friederici mit Agnes Stachowiak vom Therapieverbund Ambulante Reha Märkischer Kreis und Susanne Beyer von der Städtischen Suchtberatungsstelle Wendepunkt aus Arnsberg. Die beiden erfahrenen Suchtberaterinnen waren von Montag bis Freitag zur Hospitation in der Johannesbad Fachklinik Fredeburg und Frau Friederici lud bereits am Donnerstag dazu ein, ein vorzeitiges Fazit zu den Eindrücken und Erlebnissen in der Woche zu ziehen. So berichtete Frau Stachowiak:

"Ich habe in Team I hospitiert und bin hier hier ganz herzlich empfangen worden. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, als würde ich schon ewig dazu gehören. Mir gefiel besonders gut, dass ich einerseits viel beobachten konnte, mich aber aber auf der anderen Seite auch jederzeit einbringen konnte, wenn ich wollte."

Zu ihrer Arbeit in der ambulanten Versorgung von suchtkranken Menschen konnte sie einige Unterschiede feststellen. Während sie zwar mehr Gestaltungsfreiheit im Umgang mit ihren Patient:innen habe, gäbe es hier ein Rund-Um-Programm, welches so gut wie alle Lebensbereiche abdecke und in dieser Form ambulant nicht leistbar sei. 

Für Frau Beyer habe sich der einwöchige Besuch allein deshalb schon gelohnt, weil sie nun weiß, dass gerade ihre lebensälteren Patient:innen prima in der Fachklinik Fredeburg aufgehoben sind, wenn sie diese zu uns vermittelt. Sie hat in Team V, dem Seniorenteam hospitiert, und sagt zu ihrer Woche in der Klinik:

"Mitzuerleben, wie hier mit älteren Menschen gearbeitet wird, war sehr interessant für mich. Adäquate Rehaangebote für meine älteren Klienten zu finden ist nicht einfach, deswegen war die Hospitation eine wertvolle Erfahrung."

Beide zeigten sich zudem erfreut darüber, dass fast immer in den Gruppen- und Einzeltherapien auch die Zeit nach der stationären Therapie ein Thema war, was für ihre eigene Arbeit mit den Patient:innen sehr wichtig ist. Neben dem allgemeinen Handwerkszeug zum Umgang mit der eigenen Sucht, gab es auch viel Hilfe zur Selbsthilfe. Und auch für die Härtefälle wird nach Lösungen gesucht:

"Kein Patient wird hier entlassen, ohne das klar, wie dieser nach der Therapie unterkommt."

sagte Romy Friederici, als es um die Frage ging, wie denn mit obdachlosen Patient:innen nach dem Ende der Therapie verfahren wird. 

Fazit aller drei Parteien war: Das war mit Sicherheit nicht die letzte Hospitation in der Johannesbad Fachklinik Fredeburg.